Plagegeist Kopfschmerz
20. Juli, 2014 um 19:15 Uhr,
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Schon seit ich sechs Jahre jung bin, werde ich fast täglich von Kopfschmerzen heimgesucht. Im Kindesalter waren es jedoch sehr starke Migräneanfälle, die mich ausser Gefecht gesetzt haben. Bei einem akuten Anfall war ich über mehrere Stunden, teils auch Tage, kaum ansprechbar. Ausser einem kleinen Glas Cola und einem Stückchen Brot war alles andere überflüssig. Ebenfalls kam es auch schon vor, dass mir nur noch der Notfallarzt helfen konnte.
Im Alter von 17 Jahren entschied ich mich dann für die Operation, bei dieser der Corrugator Muskel an der Stirne zwischen den Augenbrauen entfernt wird. Auf dieser Seite findet ihr alle Informationen dazu. Seit ich mich diesem Eingriff unterzogen habe, tritt die Migräne wenn überhaupt, nur noch in abgeschwächter Form auf. Falls ihr also ebenfalls unter diesen Schmerzen leidet, kann ich euch den Schritt zum Messer nur empfehlen.
Nach einem Ärztemarathon und diversen Untersuchungen und Tests wurde jedoch trotz allem auch bei mir der chronische Kopfschmerz diagnostiziert. Anfangs wusste ich nicht so genau, wie ich das aufnehmen soll und wie ich damit umzugehen hab. Ich kannte bereits schon etliche Schmerzmittel und wurde nach einer gewissen Zeit auch imun gegen diese, weshalb ich immer wieder viele neue probiert habe. Doch nach diesem Fall in den Teufelskreis der Medikamente sprach ich mir neuen Mut zu und versuchte möglichst vieles aus dieser Situation zu lernen. Mittlerweile kenne ich ca. 7 verschiedene Kopfschmerzarten an mir, die je nach Situation auftauchen. Um jedem einzelnen richtig entgegenwirken zu können, habe ich den meisten auch einen kleinen Namen gegeben und dokumentiert, wann, unter welchen Umständen welche Art von Schmerz jetzt wieder einschlägt. Habe ich zum Beispiel ein "Aufstehkopfschmerz" nützt das alte Hausmittelchen, ein Espresso mit Zucker und Zitronensaft, meistens sehr gut. So habe ich mit der Zeit meinen Körper und den Schmerz gut kennen gelernt und kann den Alltag meistern.
Mein engstes Umfeld sowie auch Arbeitskollegen und Freunde wussten Anfangs nicht so genau, wie sie mit mir umgehen wollten. Für mich stand aber schon sehr bald fest, dass ich meine Mitmenschen so wenig wie möglich in das miteinbeziehen möchte. Unnötige Sorge und auch Mitleid musste aus meiner Sicht nicht hervorgerufen werden. Immer wieder gerne aber teile ich meine einzelnen Erfahrungen und erfreue mich, wenn ich weiteren Betroffenen Hilfe und Tipps abgeben kann.
Hier meine persönliche Trickkiste gegen die lästigen Kopfschmerzen:
- Kommen die Schmerzen auf, so kann ein starker Espresso mit Zucker und Zitronensaft viel bewirken.
- Was natürlich nie fehlen darf ist genug Flüssigkeit. Trinkt mindestens 2.5 - 3 Liter Wasser pro Tag.
- Das chinesische Naturöl oder eine wärmende Spezialcreme, die ihr Mittels einer leichten Massage im Nackenbereich, an Stirn und Schläfen einreibt, beruhigt und entspannt die Muskeln.
- Achtet euch auf eure Ernährung. Viel Gemüse und Früchte machen dich fit. Klingt fast unglaublich, aber es kann auch sein, dass ihr was esst, was euer Körper gar nicht erträgt. (Teigwaren, teils Fleisch etc.) Bemerkt ihr das, so reduziert die Konsumierung von diesen Produkten.
- Treibt Sport. Auch bei einer akuten Schmerzattacke. Die Durchblutung wird dadurch gefördert und es werden Glückshormone ausgeschüttet die dem Schmerz ebenfalls entgegenwirken.
- VORSICHT mit Schmerzmittel! Nehmt es nur ein, wenn euch nichts mehr hilft. Probiert es bitte zuerst auf "natürlichem Wege". Es ist ein sehr schwerer Weg, aus dem Teufelskreis der Medikamente wieder herauszukommen.
- Wenn ihr wisst, dass ihr einen Luftdruck ( z.B Föhnsturm, Biese, etc.) nicht erträgt, dann vermeidet es wenn möglich, euren Kopf diesem Wetter direkt in der Natur auszusetzen.
- Achtet darauf, dass ihr genügend Magnesium im Körper habt. Bei regelmässigen Schmerzen kann eine Magnesiumkur unterstützend wirken.
- Für die Zähneknirscher unter euch: versucht euch, das wenn möglich abzugewöhnen. Das Zähneknirschen ist für die Rachenmuskulatur sehr anstrengend und sorgt für Verspannungen, die sich bis in den Kopf übertragen.
- Etwas vom Wichtigsten, was auch mir immer wieder hilft: lasst euch nicht hängen. Versucht immer das Beste aus der Situation zu machen. Seid bereit, euren Körper auch mit dieser Eigenschaft zu akzeptieren und aus ihm und seinen Prozessen zu lernen.
Bei regelmässig auftretenden Kopfschmerzen zögert bitte nicht, frühzeitig einen Spezialisten aufzusuchen. Ihr erleichtert es dem Arzt, wenn ihr vorab schon ein sogenanntes Schmerzenstagebuch führt. Versucht darin möglichst genau zu beschreiben, wann, wo und wie stark der Schmerz ist, was es für ein Tag war und unter welchen Umständen (Stress bei der Arbeit, spezielles Ereignis, etc) ihr diesen erlebt habt.
Viel Erfolg und vor allem BESTE GESUNDHEIT!
Keep healthy & XoXo
Herzliche Gratulation zu deinem Blog! Da ist sehr viel Interessantes zu lesen und wir freuen uns, dass du deine Gedanken und Erfahrungen mit uns teilst. Weiter so, wir freuen uns schon auf den nächsten Eintrag.
Wianca