Verzeihung bitte?...
14. November, 2014 um 16:26 Uhr,
4 Kommentare
Das kennen wir doch alle. Der PartnerIn vergisst den Hochzeitstag, die beste Freundin sagt ein Treffen kurzzeitig ab, der Arbeitskollege plaudert ein vertrautes Wort aus.... Mal ehrlich: wie lange wart ihr da sauer auf die Person? Na also. Verziehen hat man schnell. Aber wie siehts mit dem Vergessen aus?
Auch hier gibt es natürlich grosse Unterschiede zwischen uns allen. Während der Eine nach zehn Minuten bereits wieder verziehen hat, braucht der Andere bis zu einer Woche. Natürlich ist jeder "Fall" individuell zu betrachten aber im Grossen und Ganzen sind wir alle dennoch sehr tolerant - auch wenn wir es manchmal nicht sein wollen; aus Trotz? ;-)
Ich habe gelernt zu verzeihen. Menschen machen Fehler und solange sie diese eingestehen können, fällt es einem auch leichter darüber zu stehen. Zudem wird es zunehmend belastender, wenn man nicht bereit ist zu verzeihen aber sich dennoch auf diese Person fokussiert weil es einem wurmt. Irgendwann werdet ihr dieser Belastung nicht mehr standhalten können und spätestens dann ist es Zeit für ein klärendes Gespräch.
Am besten ist es natürlich wenn die Konflikte gar nicht erst entstehen können. In manch Situationen ist dies jedoch unumgänglich. Von Vorteil ist es dann, einen Konflikt richtig anzugehen, sachlich zu bleiben und mit einer Lösung welche für alle betroffenen Parteien stimmt, auseinander zu gehen. Da sind wir nun beim Grund um überhaupt verzeihen zu müssen angelangt - Dem Konflikt. Besteht keiner, muss auch nicht verziehen werden. Es kann auch sein, dass die eine Partei die Situation als völlig locker und normal empfindet, während die andere sich schon den Kopf darüber zerbricht welche Auswirkungen dieser "Streit" wohl hat. Ein klassisches Missverständnis. Auch hier gilt - klare Kommunikation und Aussprache. Wir sollten doch alle in der Lage sein, ein vernünftiges, klärendes und NICHT beleidigendes Gespräch zu führen um sich am Schluss wieder die Hand geben zu können...und.... zu verzeihen. Viel zu oft werden in solch Situationen die Fehler ausschliesslich bei dem Gegenüber gesucht und auch zusammengereimt. Doch was ist mit der Ich-Kompetenz? Ist diese etwa perfekt? Nein! Versuchen, sich in die andere Person zu versetzen und nachzuvollziehen wieso diese nicht ganz zufrieden ist mit uns um dann zu erkennen, was wir selber hätten besser machen oder reagieren können - das ist der erste Schritt zur erfolgreichen Klärung und der Verzeihung. Viele haben Angst, ihren Stolz daran zu verlieren. Sie haben jedoch vergessen, wie viel Stolz man dazu gewinnen könnte, wenn man das Blatt wendet ;-)
Keep in peace and XoXo
4 Kommentare - Verzeihung bitte?...
Gimé Y - 18. November, 2014 um 2:33 Uhr
Absolut, nur sind gewisse Menschen nicht in der Lage offen zu kommunizieren. Man bietet ihnen mehrere Chancen an um Klartext zu reden, aber sie weigern sich aus Angst oder einfach aus Feigheit diese Chancen warzunehmen. Verzeihen ist einfach, vergessen ist viel schwerer. Aber wie oft will man den eine Person verzeihen und vergessen? Irgendwann ist der Fass doch voll oder etwa nicht? Tausend Ausreden und Lügen. Nur schmerzhaft wenn alles am ende rauskommt und die Person immernoch glaubt nichts falsch gemacht zu haben.
Lana - 20. November, 2014 um 9:33 Uhr
Gimé Y, herzlichen Dank für deinen Kommentar.
Die Fähigkeit, sich in die gegenüberliegende Partei hineinzuversetzen wird in Konfliktsituationen leider zu wenig ausgeschöpft. Dies führt dazu, auf seine Meinung zu beharren und nur die Fehler bei anderen zu sehen.
Sobald Lügen und Ausreden integriert sind, lässt der Stolz nicht zu, dass man seine Meinung nochmals überdenken sollte wodurch man sich ein Netz der Unwahrheiten kreiert. In diesem Falle steht der anderen Partei frei, sich diesen Zuständen auszusetzen oder die Kraft aufzunehmen einen Abschluss zu vollstrecken.
XoXo
Lana
Die Fähigkeit, sich in die gegenüberliegende Partei hineinzuversetzen wird in Konfliktsituationen leider zu wenig ausgeschöpft. Dies führt dazu, auf seine Meinung zu beharren und nur die Fehler bei anderen zu sehen.
Sobald Lügen und Ausreden integriert sind, lässt der Stolz nicht zu, dass man seine Meinung nochmals überdenken sollte wodurch man sich ein Netz der Unwahrheiten kreiert. In diesem Falle steht der anderen Partei frei, sich diesen Zuständen auszusetzen oder die Kraft aufzunehmen einen Abschluss zu vollstrecken.
XoXo
Lana
Gimé Y. - 20. November, 2014 um 23:38 Uhr
Natürlich. Oft habe ich versucht mein Gegenüber zu verstehen, sich die Gedankengänge der Person nachzuvollziehen, die Guten Absichten darin zu suchen, versucht zu verstehen zu geben, dass man selber vor der Wahrheit/Entscheidung keine Angst hat und mit Verständnis reagieren würde. Wenn dann eine Person immer noch mit Lügen und Ausreden reagiert, schenkt man diese Person dann doch Glauben, da man doch an das Gute dieser Person glaubt.
Ich studiere Kommunikationswissenschaften, aber dieses Phänomen habe ich bis heute nicht verstanden.
Ich studiere Kommunikationswissenschaften, aber dieses Phänomen habe ich bis heute nicht verstanden.
Lana - 21. November, 2014 um 8:49 Uhr
Das Gute in den Menschen zu sehen ist ein richtiger Gedanke. Zum Eigenschutz gilt es jedoch, nicht zu vergessen, sich selbst treu zu bleiben und zu wissen was wirklich richtig ist und was sich als reine Trüge herausstellt.
Es ist immer wieder zu beobachten, dass Lügen und Ausreden von einem sehr unsicheren, minderen Selbstwertgefühl erzeugt werden um vor anderen Menschen nicht als Schwächeren dazustehen.
Es ist immer wieder zu beobachten, dass Lügen und Ausreden von einem sehr unsicheren, minderen Selbstwertgefühl erzeugt werden um vor anderen Menschen nicht als Schwächeren dazustehen.