Stop dein Mindfuck
2. Januar, 2015 um 21:19 Uhr,
1 Kommentar
Stell dir vor, du hast endlich Feierabend und fährst mit dem Zug Nachhause. Im Abteil mit dir sitzt ein frisch verliebtes Pärchen und kann es einfach nicht lassen.... Du als selbsternannte Singlequeen bist sowieso schon erschöpft von deinem harten Arbeitstag und verlierst dich plötzlich in Gedanken und wünscht dir, doch endlich auch so ein Glück zu haben und auch geliebt zu werden. Dies versetzt dich in eine trübe Stimmung und du würdest jetzt am liebsten schreien. Oder weiteres Szenario: Dein Partner und du sind zu einem Firmenanlass eingeladen. Beim Apero beobachtest du, wie sich deine bessere Hälfte mit einer/m Arbeitskolleg/in amüsant unterhält. Du wirst stutzig, fühlst dich plötzlich als bestellt und nicht abgeholt und würdest am liebsten eine Szene machen. Meine Frage an dich: Was ist es, was dich jetzt gerade traurig oder wütend macht? Die Situation oder deine Gedanken?
Du fühlst wie du denkst - ein kleiner Satz mit grossem Hintergrund.
Dieses Phänomen ist ganz einfach zu erklären: Denken wir positiv fühlen wir uns doch auch gut oder? Haben wir negative Gedanken, fühlen wir uns bedrückt, nachdenklich oder niedergeschlagen.
In der Umgangssprache wird auch das Wort "Mindfuck" in den Mund genommen. Er besteht dann, wenn wir gewissen Gedanken nachgehen, die uns selber sabotieren oder bei denen wir uns danach nicht richtig entfalten können. Wir können uns auch vorstellen, ein kleines Gespenst auf unseren Schultern sitzen zu haben, dass veraltete Denkmuster und weniger reife Entwicklungsstufen hervorruft. Wenn wir im Mindfuck-Modus sind, denken wir mit unserem sogenannten Kind-Ich. Es ist verträumt, trotzig, nervenzerreissend etc. Ziel ist es jedoch, die Situationen mit unserem Erwachsenen-Ich anzugehen. Das Erwachsenen-Ich sieht die Realität, ist vernünftig und Bodenständig.
An dieser Stelle ist zu vermerken, dass dies ein sehr komplexer Themenbereich ist. Deshalb bemühe ich mich, euch in einem einfachen Artikel das Thema zusammen zu fassen. Gerne verweise ich an dieser Stelle auf eine äusserst interessante Buchreihe namens Mindfuck. Den Interessierten unter euch, kann ich die Bücher nur wärmstens empfehlen.
Zurück zum Theorieblock ;-).
- Der Katastrophen-Mindfuck = Wir malen uns Katastrophenszenarien aus und machen uns selbst Angst
- Der Bewertungs-Mindfuck = Wir messen uns stets an einem Ideal und werten uns dementsprechend. Es kommt vor, dass wir uns in jeglicher Form kritisieren und uns somit ständig unter Druck setzen.
- Der Selbstverleugnungs-Mindfuck = Die Interessen von anderen gehen vor und unterdrücken unsere. Er ist eine Art Verrat an uns selbst.
- Der Druckmacher-Mindfuck = Wir nehmen uns in die Zange und setzen uns, selbst mit Drohungen, unter Druck.
- Der Misstrauens-Mindfuck = Wir vermuten hinter allem das Böse und misstrauen in übertriebener Form allen.
- Der Regel-Mindfuck = Wir unterwerfen uns ständig den bizarren Regeln. Einmal festgelegte Meinungen halten wir fest und handeln nach diesen Denkmustern.
- Der Übermotivations-Mindfuck = Wir gehen davon aus, dass wir gut sind. In Wirklichkeit jedoch leben wir gerade in Euphorie und steigern uns in die Begeisterung hinein und reden die Dinge schön.
Wenn wir im Mindfuck-Modus sind, finden wir einen oder mehrere von diesen sieben Mindfuck-Arten darin. Nun gilt es aber, diese auszuschalten und endlich in guter Stimmung und vor allem ins sogenannte Erwachsenen-Ich (also in das vernünftige, reale Denken zu kommen). Hierfür gibt es eine effiziente Methode, die mit drei Schritten anzugehen ist. Bevor eine Lösungsplan gezeichnet werden kann, muss das Problem am richtigen Ort erkannt werden. Dies gilt auch beim Mindfuck. Wir müssen ihn erkennen. Haben wir nun die Erkenntnis gewonnen, gilt es vom Kind-Ich (Reminder: Das Gespenst auf der Schulter) ins Erwachsenen-Ich (Reminder: vernünftige, reale Denken) zu gelangen. In diesem Denkmuster bauen wir auf Freude, Vertrauen und Neugier zur momentanen Situation. Klingt einfach, ich weiss, aber mit ein bisschen Übung ein wahrhaftig grosser Schritt zu einem besseren Denken und somit angenehmeren Gefühlen.
Uns ist gar nicht bewusst, wie oft und wie stark wir uns selbst im Wege stehen und sabotieren obwohl es doch viel einfacher ginge. Versucht euch selbst etwas mehr zu beobachten. Ist es wirklich die Situation die euch gerade traurig oder wütend macht oder denkt ihr euch gerade ein Szenario aus, welches in Real eigentlich niemals entstehen würde. Deshalb hoffe ich, euch ein bisschen sensibilisiert zu haben und vielleicht die Motivation hervorrufen konnte, diese Methode einmal auszuprobieren und mehr über das Thema Mindfuck zu erfahren.
Glaubt mir, ich war selbst ein fast aussichtsloses Mindfuck-Opfer bis ich mich intensiv damit beschäftigt und daran gearbeitet habe. Des Weiteren waren viele Gespräche mit anderen Betroffenen und Beobachtungen die Basis, diesen Artikel zu schreiben. Gerne bin ich für eure Meinungen, Erfahrungen und Inputs offen und werde bei Unklarheiten selbstverständlich Hilfestellung leisten.
Hey, noch was - Könnte doch als Neujahresvorsatz funktionieren, oder? ;-)
Keep lose your Mindfuck and XoXo
Aus der Quelle von der Buchreihe "Mindfuck" von Dr. Petra Bock
Das ist ein sehr komplexer Beitrag, den ich einige Male lesen musste. Du fühlst wie du denkst. Wenn ich etwas sehe oder höre: Schönes, Trauriges, Lustiges usw. löst das bei mir Gefühle aus. Dann denke ich meist darüber nach, was wiederum Gefühle auslöst. Es ist wie ein Kreis. Und ich versuche, wie wohl die meisten Menschen, das Positive schwerer zu gewichten. Nicht immer gelingt dies, doch ich freue mich dann an Kleinigkeiten, und schon geht es mir besser. Ich finde es toll, dass du deine Hilfe anbietest für alle, die sich im Mindfuck gefangen fühlen. Hoffentlich kommen noch einige Meinungen zu diesem Thema!
Gruss von Wianca